Rassen

Der Lipizzaner

Nach dem Dorf Lipizza, 20 km von Triest entfernt im heutigen Slowenien, wurde diese Pferderasse bennant. Sie ist eine der ältesten Kulturpferderassen Europas. Im Jahr 1580 grűndete Erzherzog Karl II. von Innerősterreich, Regent der Steiermark, Istrien und Triest das Hofgestűt Lipizza. Er impontierte während der nächsten zwei Jahre insgesamt 9 Hengste und 24 Stuten aus Spanien. Es war sein Ziel, im eigenen Land genűgend edle Pferde fűr die Wiener Hofburg – die Wiener Hofreitschule – und Graz zu zűchten, um nicht aus fernen Ländern impontieren zu műssen. Später wűrden auch aus Italien Pferde importiert. Diese waren aufgrund ihres grossrahmigeren und schwereren Kőrperbaus (Exterieur) besser als Fahrpferde – zum Beispiel fűr Reisekutschen – geeignet.
Die Lipizzanerfohlen kommen dunkel auf die Welt. Erst im Laufe der Jahre werden sie zu Schimmeln, zu weissen Pferden. Das kann bis zu Ihrem zehnten Lebensjahr dauern. Die Schimmel – bzw. die weisse Farbe ist typisch fűr diese Pferderasse. Es gibt aber auch – seltener – braune oder schwarze Lipizzaner. Charakteristisch ist eine leicht gebogene Nasenlinie (geramste Kopfform) mit grossen dunklen Augen. Der kräftige starke Hals ist „hoch aufgesetzt“, d.h. aufwärts gerichtet. Zűchter schätzenden ausgesprochen sensiblen Lipizzaner nicht nur wegen seines Temperaments und seiner hohen geistigen Aufnahmefähigkeit und extremen Lernbereitschaft.
In der Slowakei wurden schon nach dem 1. Weltkrieg Lipizzaner gezűchtet. Topoľčianky begann unmittelbar nach seiner Grűndung mit der Lipizzanerzucht, die dadurch einen grossen Aufschwung erlebte. Die im Gestűt gezűchteten Lipizzaner zählen sich zu den hochwertigsten der Welt.
Bei der Lipizzaner gibt es grundsätzlich sechs klassische Hengststämme Maestoso, Favory, Conversano, Neapolitano, Pluto und Siglavy sowie die Incitáto- und Tulipán-Linie.

Der Huzule

Eine bedeutende und typische Gebirgspferderasse ist der Huzule. Nach seiner Heimat den Karpatenländern wird er auch Huzulenpony oder Karpatenpony genannt. Seinen Namen bekam er von den Huzulen, einen ukrainischen Volksstamm, der in den Ostkarpaten, der GUS und Rumänien bis hin nach Ungarn angesiedelt ist. Die ersten Aufzeichnungen uber Diese kleine Bergpferderasse sind aus dem Jahr 1603. Als dem Tarpan sehr ähnliche Pferderasse hat er ? so die Meinung von Experten ? noch sehr viele Gemeinsamkeiten mit dem ursprunglichen Wildpferd. Knochenfunde wurden unter anderem auch im Norden der Slowakei entdeckt. Es wurde festgestellt, dass die Zucht im Jahr 1856 In Lučina/ Rumänien begann. Huzulen sind klein und untersetzt und von robuster Natur. Ihre hervorragende Trittsicherheit verdanken sie ihren starken kurzen Beinen mit festen harten Hufen. Sie wiegen durchschnittlich 380 bis 450 kg. Die Fellfarbe ist meistens braun mit einem dunkeln Streifen/ Aalstrich auf dem Rucken, selten sind sie schwarz oder fuchsfarben. Als Reit- und Zugtier sowie als Tragtier fur sehr schwere Lasten waren sie optimal fur unwegsame verkehrsferne Wald- und Gebirgsgegenden angepasst. Dank diesen Eigenschaft en werden sie heutzutage auch als hervorragende Fahrpferde im Turniersport eingesetzt. Ihr unkomplizierter Charakter, genugsam hinsichtlich Futterung und Haltung sowie ihre Anpassungsfähigkeit Machen den Huzulen zu einem vielseitig einsetzbaren Pferd. Auch die Huzulen gehoren zu einer vom Aussterben bedrohten Pferderasse, da es nur noch wenige hundert Tiere gibt. Das heutige Zuchtgebiet liegt hauptsächlich in Polen aber auch in Rumänien, der Slowakei und Ungarn ? sowie in Deutschland und Ostereich sind sie anzutreff en. Die fundamentalen Zuchtlinien sind Hroby, Goral Gurgul und Ouschor, die auch in Topoľčianky zu fi nden sind. Die bereits im 19.Jahrhundert begonnene Zucht der Huzulen wurde durch die 1995 gegrundete internationale Organisation HIF (Hucul International Federation) gestärkt. Sie dient der notwendigen internationalen Zusammenarbeit zur Erhaltung der Rasse. Die Zentrale der HIF ist in Topoľčianky. Das Nationalgstut Topoľčianky gehorte zu den Grundungsmitgliedern. Dashalb wird auch nur im Gestut das Stutbuch der Huzulen fur die ganze Slowakei gefuhrt.

Oušor  IX
66 Oušor IX
01.01.2005
Plavák
o:212 Oušor III
m:679 Goral XVII-1
Oušor XIII  (Ou VI-2)
98 Oušor XIII (Ou VI-2)
00.00.2009
Plavák
o:45 Oušor VI
m:677 Prislop-8

Der slowakische Warmblűter

Die Warmblut-pferde des Gestűtes sind in der Regel Halbblűter. Die schwereren Hauspferderassen der Vergangenheit wurden mit Araberblut und englischem Vollblut veredelt.
Der slowakische Warmblűter ist eine auf Leistung gezűchtete Pferderasse mit vorzűglicher Eignung fűr den grossen Sport. Er ist ein Nachkomme aus der K.u.K.-Monarchie und seine Basis setzt sich aus Englischem Vollblut, Arabischem Vollblut und Englischem Halbblut zusammen.
Seit 1961 befasst sich das Gestűt mit der Sportpferdezucht. Die Grundlage fűr die Zucht lieferten bedeutende Zűchter der Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn. Auswahl- und Zuchtkriterien der letzten 10 Jahre bezogen sich dabei hauptsächlich auf die sportliche Eignung und Leistung.
Heute zűchetet das Gestűt mit einer Herde von 40 Mutterstuten, die sich aus Oldenburgern, Holsteiner, Westfalen und Trakhenern zusammensetzt. Internationale Turniererfolge der Nachkommen bestätigen die erfolgreiche Sportpferdezucht.

Shagya Araber

Die edelste, reinste und typischste aller Pferderassen ist der Vollblutaraber, der ursprünglich vom einem original Araber vom der arabischen Halbinsel abstammt. Die Wiege des orientalischen Pferdes ist das mittelasiatische Flachland, das in der Vergangenheit von kämpferischen Volksstämmen besiedelt wurde, die seine Vorfahren domestizierten. Die Entstehung der Pferderasse Shagya-Araber geht zurück auf das Ende des 18. Jahrhunderst, als staatliche Gestüte der ehemaligen K. u. K. – Monarchie, Radautz (1774) – heute in Rumänien, Mezöhegyes (1784) – Ungarn und das beduetendste, Bábolna (1789) – ebenfals Ungarn, gegründet wurden. In der Zeit der K. u. K. – Monarchie fand eine enge Zusammenarbeit zwischen den Gestüten und der Landeszucht durch Austausch von Rassentieren statt, wodurch die Entwicklung der Stämme und Linien kontinuielrich verbessert und gestärkt wurde. Das Niveau der professionell geführten Zucht war hoch und dank der hervorragenden Eigenschaft en, insbesonder Ausdauer, Härte, Genügsamkeit und Fruchtbarkeit, gewannen diese Pferde das Interesse einer breiten Züchtergemeinschaft . Auch heute ist es unmöglich, die Shagya-Araber Zucht auf der nationalen Ebene zu erhalten, interationale Zusammenarbeit und Koordination sind weiterhin gefragt und für die weitere Entwicklung notwendig. Diese Rolle erfüllt die im Jahre 1983 gegründete Internationale Shagya – Araber Gesellschaft . Die Zucht der Araber in der Slowakei wurde erst mit der Entstehung des Gestüs Topoľčianky, 1921, intensiviert. Die Grundlage der Shagya-Araber Herde in Topoľčianky bildeten 30 Stuten, die aus dem Gestüt Radautz, aus Bábolna und aus dem Privatgestüt Dolna Arma kamen. Die Gefahr der Inzucht, besonders der in Topoľčianky vorherrschenden Pferderasse Shagya-Araber, wurde durch die Zufuhr der Araberhengste anderer Linien und Stämme vermieden. Es handelte sich dabei um die Hengste Dahoman, Amurath- Shagya aus Radautz, Aghil Aga und Jaszmak aus Polen und 114 Shagya XXIII (in Topoľčianky Shagya VII), Gazal, Koheilan und Siglavy-Bagdady aus Bábolna. Die hochwertige Qualität der reinrassigen Araber von Topoľčianky bestätigen auch die Wertungen der auf den Shagya-Araber Ausstellungen richtenden internationalen Komissionen. Die Hengste und Stuten sind immer hoch platziert. Dabei sind nicht nur Araber aus Topoľčianky erfolgreich, sondern auch solche Hengste, Stuten und ihre Nachkommen, die ins Ausland verkauft wurden. Der Araber von Topoľčianky bildet die Zuchtgrundlage der Shagya-Araber in Tschechien.